Ich weiß ja nicht, wie es Euch geht, aber je nachdem, wo Ihr wohnt, dürftet Ihr das gleiche Problem haben, wie ich: seit Wochen suche ich ihn und manchmal scheint es, als hätte ich ihn für ein paar Stunden gefunden..den Sommer! Wer mehr im Süden wohnt, hatte ja deutlich mehr Glück Sonne und warme Temperaturen zu erhaschen als wir im Ruhrgebiet oder in Richtung Küste. Wohl dem, der einen Sommerurlaub gebucht hat.
Und, jetzt, wo Ihr wieder da seid….. haben bei Euch die Sonnenstrahlen auch Kalorien gehabt oder wie sieht Eure Körperbilanz nach dem Urlaub aus?
Es ist doch immer das Gleiche: unsere Aktivitäten und Beobachtungen rund um unser Körpergewicht VOR dem geplanten Urlaub sind immens. Wie oft ich in diesem Frühling gehört habe: „ich muss ganz dringend bis Juli noch 5 Kilos abnehmen, da fahre ich in Urlaub..“ kann ich Euch gar nicht mehr aufzählen. Mal waren es 3, mal 5 und manchmal sogar 10 Kilos, die noch schnell vor dem Urlaub weg sollten – damit der Bikini wieder (oder überhaupt) passt und ansehnlich ist. Die Sommerkleider flattern können usw. Wer kennt das nicht.
Bei mir ging es dieses Jahr zum ersten Mal auf Kreuzfahrt. Die nördliche Route mit Tallinn, St. Petersburg, Helsinki und Stockholm wurde es. Dies ist ja keine Reiseblog, aber ich könnte jetzt erzählen und berichten und schwärmen von beeindruckenden Städten, tollen Begegnungen, schönen Menschen (warum sind in Stockholm die Menschen so schön? Ich weiß es nicht, ist aber tatsächlich so.) Einfahrten durch die Schären bei aufgehender Sonne….ach…ich sage Euch. Aber gut, wo waren wir im Thema?
Also, Ernährung im Urlaub ist das Thema. Natürlich ist ein Fasten an Bord ausgefallen, denn bei der Auswahl an Speisen und Möglichkeiten, kann auch eine erfahrene IFlerin nicht „nein“ sagen. Aaaaaaaber, was ich sehr wohl geschafft habe, ist es, mich sehr abwechslungsreich zu ernähren. Allein die Obstauswahl hat mich total begeistert. In meiner Küche steht nicht jeden Morgen Jeremy, der mir mit einem strahlenden Lächeln die Maracuja aufschneidet und anreicht. Oder mal eben eine Ananas in Nullkommanix in mundgerechte Stücke…. Und genau das ist ein guter Ansatz: wenn Ihr in einem tollen Hotel seid, auf einem Schiff oder wo auch immer: natürlich sind die Verlockungen riesig. Die Möglichkeit, sich für ungünstige, hochkalorische Lebensmittel zu entscheiden, ist deutlich höher als zu Hause-denn es ist ja schon fertig und riecht so lecker. Oder wird uns ganz schnell zubereitet… Statt Obst könnte man auch Bacon, überbackene Tomaten, Bohnen, Omlett mit Käse, Muffins, Kuchen usw. zum Frühstück wählen.
Aber nirgendswo ist es genauso EINFACH sich so richtig gesund, kalorienarm zu ernähren. Denn auch das ist alles fertig da, vorbereitet und schnell für uns zubereitet….. Ihr habt die Entscheidung.
Zu Hause kann es Faulheit sein, manchmal auch die Vorsicht (der/die Eine traut sich an manche Früchte/Lebensmittel im Supermarkt/Markt gar nicht ran) und schon wird weniger ausprobiert. Genau dazu ist so ein Urlaub im Hotel oder Schiff super: um sich auch mal einfach perfekt zu ernähren. Hört sich merkwürdig an? Stimmt aber. Also sehe Allinclusive-Urlaube auch mal aus diesem Blickwinkel. Es ist die Chance, neue Speisen auszuprobieren. Neues Gemüse, neue Obstsorten, Fisch in allen Varianten usw. Eine Klientin hat mir mal gesagt, zu Hause esse sie nie Fisch. Nur im Urlaub, gelegentlich im Restaurant, weil sie selbst nicht genau weiß, wie sie den Fisch zubereiten soll.
Halten wir fest: Urlaub ist also eine gute Zeit, die eigene Ernährung zu erweitern. Und dies gilt für alle Urlaube, auch ohne All-in. Schaut in die Supermärkte, auf den Märkten und probiert es einfach aus. Im Internet findet Ihr Zubereitungsmöglichkeiten und auf diese Weise lernt Ihr auch regionale Produkte kennen.
Nebenbei, auf diese Art und Weise werdet Ihr auch nicht mit Übergepäck an den Hüften wiederkommen. Denn wenn Ihr Euch in den Nahrungsgruppen Obst, Gemüse, Milchprodukte und Fisch austobt, besteht kaum Gefahr, dass die vor dem Urlaub verlorenen Kilos wieder mit nach Hause kommen.
Ein Thema im Urlaub ist natürlich auch Alkohol. Wird im Urlaub jeden Abend z.B. Wein getrunken, dann ist das auf der Waage sichtbar. Alle zum Alkohol verzehrten Lebensmittel gelangen direkt als Energiespeicher in unseren Fettzellen – um es mal salopp zu sagen. Hier helfen die Möglichkeiten Wein als Schorle zu trinken und auf Kalorienbomben wie Cocktails möglichst ganz zu verzichten.

Die gute Nachricht: durch das intermittierende Fasten ist der Stoffwechsel so effektiv und „wach“, dass die Meisten mit allerhöchstens 2 kg Gewichtszunahme nach Hause kommen. Viele nehmen sogar gar nichts oder nur sehr geringfügig zu. Außerdem berichten mir alle, dass die Urlaubkilos zum Glück genauso schnell wieder weg waren, wie sie gekommen sind. Wichtig ist nur, am besten sofort mal einen Fastentag einbauen und dann direkt wieder in den Rhythmus zu kommen.
Lasst es in solchen Momenten nicht schleifen, startet, sobald Ihr wieder in den heimischen Gefilden seid, mit dem Intermittierendem Fasten und so braucht Ihr Euch nicht lange ärgern. Gefährlich ist es nur, wenn Ihr dem Urlaub noch nachhängt und die „Urlaubsgewohnheiten“ zu Hause weiterführt. Und damit meine ich nicht das Obst von der Früchtetheke im Hotel, sondern das Glas Wein am Abend usw.
„Vor dem Urlaub war ich super drin, ich habe in nur 3 Monaten 5 Kilos abgenommen, alle Hosen haben endlich wieder perfekt gesessen. Es war so schön ohne diese Bauchrolle und das ewige Einziehen des Bauches. Das Fasten hat so gut geklappt, aber jetzt schaffe ich es nicht mehr. Nach dem Urlaub habe ich noch weiter zugenommen und ärgere mich sehr!“
So ähnlich habe ich es schon häufig gehört. Was hilft hier?
- Eine Portion Motivation von außen: holt Euch die Unterlagen heraus, schaut Euch in den Mediatheken Beiträge zum IF an, meine Klienten/-innen sollten konsequenter zum Gruppentreffen kommen oder eine manchmal braucht es auch eine Einzelsprechstunde
- Eine Portion Motivation von innen: wie hat es sich angefühlt, als die Lieblingsjeans so richtig gut saß? Nach einem Fastentag Du vor Energie gestrotzt hast?
- Führe für eine Woche Ernährungsprotokolle. Kontrolliere Dich für ein paar Tage selber. Auch mit dem Hinblick: warum will ich das jetzt essen? So erkennst Du eingefahrene Gewohnheiten, die für Dich und Dein Gewicht ungünstig sind und Du kannst genau dort eingreifen. Das Glas Wein ist abends für Dich zur Entspannung? Ok, es ist nur Gewohnheit. Wie wäre es mit einem tollen Tee? Einen Abendspaziergang? Finde alternative Rituale für Dich. Das Schöne ist, wenn Du die Alternative einige Male gemacht hast, wirst Du Deine Gewohnheiten günstig verändern, es verinnerlichen und es bekommt den gleichen Stellenwert!
Fazit:
Wenn Du Deinen Urlaub noch bevorstehen hast: freue Dich auf die neuen Entdeckungen. Wähle geschickt und probiere Dich im Bereich Obst, Gemüse, Milchprodukte und Fisch durch die Region. Sei beim Alkohol vorsichtig und vermeide Kalorienbomben. Und genieße Deinen Urlaub!
Wenn Du Deinen Urlaub schon hinter Dir hast und noch voller Erinnerungen bist: baue all das Positive in Deine tägliche Ernährung ein, was Du im Urlaub kennenlernen durftest. Neue Obst- und Gemüsesorten, die Du vorher nicht auf Deiner persönlichen Speisekarte hattest usw. Trenne Dich aber von den Urlaubsgewohnheiten, die Dir und Deinem Körpergewicht nicht gut tun. Baue sofort wieder Deine Fastentage ein, keine Ausrede, damit Du das leichte Gefühl vor dem Urlaub als Urlaubserinnerung behältst!

In diesem Sinne, passt schön auf Euch auf.
Liebste Grüß Nicole